- 165 - 1214 o. T. Breslau. doch frühestens Ende October. H(einrich), v. G. G. Herzog von Schlesien, hat in Gegenwart und mit Zustimmung seines Sohnes H( einrich II.) vom Abte des Vincenzstiftes A(lbert) [so muss nach Stenzel Ss. II. 136 der Name ausgefüllt werden] den Jahrmarkt, quod fiebat ante atrium ecclesie, in der Weise abgelöst, quod de omnibus foris ad castrum nostrum Wratislav. pertinentibus nonum forum (den Neunten vom Markt, nicht novum forum, wie in den ann. magistratus Wratislav. ed. Arndt. Mon. German. XIX. 527 steht) singulis annis percipiant ad usus ecclesie memorate sicut in Oleznic (Oels), Domezlau (Domslau) et in Legnic (Liegnitz) und ebenso von etwa noch neu zu gründenden Märkten. Ferner verleiht er deutsches Recht, wie es Neumarkt besitzt, für des Klosters hospites (vergl. Stenzel Jahresbericht 1841, 153) in Costemlot (Kostenblut) und Ueove (Viehau), so dass sie frei seien von den bei den Polen üblichen "angarie" (povoz, prevod, slad, preseca) und den "soluciones" (strosa, podvorove u. s. w.). Kapitalsachen behält sich der Herzog zu richten vor, doch soll der Abt den dritten Theil erhalten, bei sonstigen Appellationen soll der Schultheiss Recht sprechen, und wenn er ungerecht geurtheilt hat, vom Herzog zur Verantwortung gezogen werden. Z. Bischof Lorenz, Propst Peter, Graf Stephan, Graf Heinrich, Nikol. Not., Heinr., Crisan, Lupus, Nazlaus. Aus dem Or. mit dem Siegel des Herzogs im Staatsarch. Vincenzst. 13 bei Tzschoppe und Stenzel 275. Schirrmacher, Liegnitzer Urkdb. S. 23 und bei Korn Bresl. Urkundenbuch S. 3. Die an ersterem Orte in Anmerkung 2 dazu gegebene chronologische Limitation beruht auf einer falschen Voraussetzung, insofern die darin citirte Urkunde vom 28. Juni in das J. 1213 nicht 1214 gehört, zur näheren Feststellung des Datums kann nur der oben angeführte allerdings nicht streng beglaubigte Todestag des Abtes Alard dienen. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |